Freitag, 10. Juli 2009

Anja Gockel (Fashion Week Berlin 2010 - Tag 2)



2. Juli 2009 - Anja Gockel, Strenesse Blue und Custo Barcelona waren meine main targets für heute. Dummerweise habe ich die Show der Gewinnerin des Young Designers Award Fall/Winter 2009/2010, Frida Weyer, verpasst, da mir die falschen Daten durchgegeben wurden und die Show nicht am Bebelplatz stattfand (und schon wieder frage ich mich, wozu wir eigentlich Kommunikationsmittel & einen simplen Mund haben, wenn wir uns nicht einmal richtig verständigen können) aber dafür durfte ich die wohl beste Show miterleben: Anja Gockel.
Neben unzähligen C-Klasse Promis ließen sich unteranderem Chefredakteurin der Cosmopolitan, Petra Gessulat, und sogar internationale Hollywood-Stars wie Diane Kruger die Show der deutschen Designerin nicht entgehen.
Beginnend mit einem Remix von "You'll Find A Way" von Santigold, wurde die in roter Beleuchtung gehaltene Show eröffnet. Das unerwartete Krähen eines Hahnes als Beginn der Show (noch bevor Santigold angestimmt wurde) zeigt eine eindeutige Selbstironie der Designer und lässt sie sogleich sympathisch wirken. Anscheinend nimmt Gockel sich selbst nicht allzu ernst und doch setzt sie kurz nach dem Krähen einen ernsten Akzent mit Santigold, die von Daft Punk mit "Technologic" und Miss Kittin mit "Grace" abgelöst wird. Die lässig smarte Tageslinie setzt im Frühling und Sommer des kommenden Jahres auf Farbtöne von juicy grün über rauchiges jägergrün bis hin zu knalligem magenta kombiniert mit schmutzig-aufgehelltem braun. Goldpailletten bleiben uns auch erhalten und werden mit weißen Shorts gekonnt präsentiert. Überdies sind schwarze Pailletten mit pinken Akzenten (zum Beispiel mit Schuhen) sowie klassische schwarz-weiß Duos ein weiterer Trend der kommende Frühjahrskollektion. Die schlichten "Comebacks" (die eigentlich keine sind, sondern eher die alten Klassiker darstellen) bilden sich aus der Kombination von grau und schwarz (meiner Meinung nach ja wohl eher unpassend für den Sommer). Mit Blütenprints und diversen Tiermustern bringt Gockel einen jungen Spirit in ihre Linie und lässt die verschiedenen, teils schon durch die Farben auffälligen Kombinationen zu einer sommerlichen, frischen Marke erscheinen. Besonders der Floraldruck findet sich in einer Kombination mit schwarzen Hotpants wieder oder in einer gar kompletten Abendrobe. Ob sich die Blütenpracht bei jedem Zuschauer so beliebt gemacht hat, sei dahingestellt - mir persönlich wäre ein ganzes Kleid, das bis zum Boden reicht ein wenig ZU viel der guten Blumenliebe und ließe mich eher eine Spur ZU brav und lieb wirken. (ich denke mit der Einstellung bin ich mit meinen jungen Jahren nicht alleine ... ;-)). Tierdrucke wie zum Beispiel der Leoprint erscheinen uns nicht neu, werden aber in verschiedenen Varianten kombiniert (wie zum Beispiel das juicy grün mit einer Schneeleopardenprint-Bluse) und lassen (nur) ein neues, interessantes Muster hervorstechen: Rochenprint. Um ehrlich zu sein war mir dies nicht so bewusst als ich die Show aktiv miterleben durfte, habe mich aber dann während ich reflektierte doch gefragt, welchem Tier dieses neu in Szene gesetzte Muster zugeteilt werden könnte.
Präsentiert wurden die frischen, belebenden Kreationen von uns nicht allzu unbekannten Gesichtern; mir kam Gockels Show teilweise wie eine Reunion der "Germany's Next Tomodels vor.

Lena Gercke, die 2006 die erste Staffel gewann stolzierte zusammen mit der aktuellen Gewinnerin Sara Nuru und der zweitplatzierten Mandy Bork den
Laufsteg am Bebelplatz auf und ab. Hierbei sei bitte anzumerken, dass bei Lena Gercke (leider) ein kleiner Unfall vorliegen musste (!). Bei Fräulein Gercke sind wohl der Putzwahn oder ähnliche hausmütterliche Vorlieben ausgebrochen - oder ist es doch Frau Gockel zuzuschreiben!?
Jedenfalls trug sie eine grauenhafte Frisur, die mich stark an das Anfassen in eine Steckdose erinnerte - Putzfrauenstil mit Steckdosenflair gehört nicht zu meinen sommerlichen 2010 favorites (aber man kann sich ja bekanntlich darüber streiten).

Als krönender Abschluss glitten die drei "TV-Topmodels" über den Laufsteg, wie beim legendären Finale der letzten Staffel, in der Sara gewann : Sara in einer Abendrobe komplett in wildem rot gehalten, die sie schon einmal trug, ihr folgend Mandy in einem orchidee-lila gehaltenen Kleid, das in dem gleichen Stil wie Saras verarbeitet wurde und abschließend Lena, die ebenfalls das Kleid nur in orange vorführte.
Insgesamt präsentierte Gockel eine frische und junge Kollektion für den kommenden Frühling und Sommer 2010 und sorgte, neben dem Publicity-Aufschrei um die drei Topmodels, für einen Hauch von Modernität (ich würde nicht Jugendlichkeit sagen!), der durch nicht nur zuletzt von aktuellen Electro/Indie-Untermalungen begleitet wurde. Auch die Zeitlosigkeit gewisser Mode"trends", wie der Leoprint und der Floraldruck, gab Gockels Kollektion eine doch vertraute Auffassung ihres Frühlings/Sommers 2010 und gaben durch die starken Kontraste einen dem ganzen einen Hauch von Modernität und Frische.
Mir persönlich gefiel die gesamte Grundatmosphäre am besten, die vor allem durch die passende Musik, der mit viel Bass verbunden war, entstand. Der (für mich!) unerwartete Auftritt der drei Topmodels und einer farbenreichen Kollektion hellte das gesamte Fashion Week Zelt um einiges auf und schaffte für den sogenannten WOW-Effekt.

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